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Jetzt anmelden!© Sebastian Scholz Nuki, Unsplash
Die Smartwach beobachtet den Schlaf, Alexa macht Musik an oder erstellt Erinnerungen und die Smarthome-Anwendung steuert Jalousien und die Kaffeemaschine – smarte Geräte finden sich fast überall. Und sie erleichtern unseren Alltag ungemein. Allerdings sammeln sie auch eine Unmenge an personenbezogenen Daten und wissen fast alles über ihre Nutzer:innen.
Die Risiken, die mit der Nutzung smarter Geräte einhergehen, sind nicht zu unterschätzen. Stellen Sie sich vor, eine Ihnen unbekannte Person verfügt über alle Informationen, die Ihr Smartphone, Ihre Smartwatch und beispielsweise Alexa speichern, und erpresst Sie oder verkauft Ihre Daten im Internet. Durch unvorsichtige Konfiguration und Nutzung, die Speicherung in Clouds sowie Sicherheitsmängel können Daten abgegriffen und Systeme gehackt werden.
Es gibt dennoch einiges, das Sie tun können um Ihre Geräte und Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Wie das geht, zeigen wir anhand von neun Tipps.
1. Informieren Sie sich bereits vor dem Kauf
Welche Daten werden gesammelt? Wo werden diese gespeichert? Und wer hat Zugriff darauf? Erfolgt eine Verschlüsselung? Werden die Daten auf sicheren Servern gespeichert? Wie lange bekommt das Geräte Updates? Über welche Sensoren (Mikro oder Kamera) verfügt es? Welche individuellen Einstellungen können Sie vornehmen?
Mit diesen Fragen sollten Sie sich bereits vor dem Kauf smarter Produkte beschäftigen, um sichere Geräte zu wählen, die möglichst sparsam Daten verarbeiten. Hier lohnt sich oft ein Blick in die AGB und die Datenschutzbestimmungen der Anbieter.
2. Passen Sie (Datenschutz-)Einstellungen an
Am besten kontrollieren Sie bereits vor der ersten Inbetriebnahme die (Datenschutz-) Einstellungen Ihrer smarten Geräte. Welche Einstellungen können Sie vornehmen, um Ihre Daten besser zu schützen? Hier sollten Sie Risiko und Nutzen abwägen und die Einstellungen entsprechend Ihren Bedürfnissen anpassen.
3. Vermeiden Sie unberechtigte Zugriffe
Ihre smarten Geräte verarbeiten eine Unmenge sensibler Daten, z. B. Kontoinformationen für Einkäufe. Mit diesen Daten könnten Unbefugte Ihnen einen erheblichen Schaden zufügen – von Identitätsdiebstahl über Verkauf Ihrer Daten bis hin zu Käufen mit Ihren Kontodaten.
Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um unberechtigte Zugriffe zu vermeiden. So sollten Sie smarte Geräte und digitale Sprachassistenten, wie Alexa, Google Echo und Co., so platzieren, dass eine Nutzung nur durch Berechtigte möglich ist. Zum Beispiel sollten derartige Geräte nicht am offenen Fenster stehen – vor allem nicht, wenn Sie andere Geräte oder sogar Türschlösser verwalten.
Zusätzlich sollten Sie Sprachprofile einrichten, damit Sprachsteuerungen nur mit bestimmten Stimmen zu bedienen sind. Das ist besonders wichtig, wenn Sie smarte Geräte nicht alleine nutzen. Dann sollte jede Person über ein eigenes Profil verfügen.
4. Sichern Sie Geräte mit PIN/Passwort
Kinder, die aus Versehen Produkte bestellen oder Sprachassistenten, die durch Anrufbeantworteraufnahmen aktiviert werden: Das können Sie vermeiden, indem Sie smarte Geräte und weitere damit verbundene Geräte mit einem Passwort oder einer PIN schützen. Vor allem kritische Sprachbefehle und Bestellungen sollten immer erst mit dem richtigen Passwort ausgeführt werden.
Übrigens: Auch das Passwort Ihres WLANs sollte sicher sein. Das bedeutet auch, dass Sie das voreingestellte Passwort ändern sollten. Das gleiche gilt für gekoppelte Accounts. Richten Sie hier, wenn möglich, zusätzlich eine Mehr-Faktor-Authentisierung ein.
5. Richten Sie ein separates WLAN ein
Um sensible Daten zu schützen, sollten Sie für verschiedene Geräte separate WLANs einrichten. Beispielsweise sollten Sie Geräte mit sensiblen Daten von Ihren Smarthome-Geräten trennen. So kommt es nicht zum Verlust oder zur Offenlegung sensibler Daten, wenn sich Unbefugte Zugriff zu Ihren Smarthome-Geräten verschaffen sollten.
6. Beziehen Sie Erweiterungen nur aus vertrauenswürdigen Quellen
Mit jeder Erweiterung oder App geht auch ein Risiko einher, dass Sie sich Schadcode einfangen oder Ihre Daten gesammelt werden. Beziehen Sie Erweiterungen daher grundsätzlich nur aus vertrauenswürdigen Quellen, z. B. direkt vom Hersteller oder aus den gängigen Playstores.
7. Beschränken Sie sich auf die notwendigen Schnittstellen
Smarte Geräte kann man meist mit einer Vielzahl anderer Geräte und Accounts verbinden. Hier gilt allerdings: Weniger ist mehr. Überlegen Sie daher genau, welche Verbindungen Sie wirklich benötigen und wägen Sie dabei Risiken und Nutzen ab. Es lohnt sich zudem, die getroffenen Einstellungen und Verbindungen ab und an zu prüfen und nicht mehr benötigte Schnittstellen zu entfernen.
8. Updaten Sie Geräte regelmäßig
Damit bei Ihren smarten Geräten keine gefährlichen Sicherheitslücken entstehen, sollten Sie von den Herstellern zur Verfügung gestellte Updates zeitnah einspielen. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob es neue Updates gibt. Manchmal ist es auch möglich, Updates automatisiert einspielen zu lassen
9. Schalten Sie Geräte ab und an aus
Smarte Geräte erleichtern uns zwar in vielerlei Hinsicht unseren Alltag. Manches geht sie aber einfach nichts an. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie in privaten Situationen Ihre smarten Geräte – vor allem die mit Spracherkennung – einfach mal ausschalten. Auch wenn Sie außer Haus sind, ist der beste Schutz, die Geräte in den Standby zu versetzen oder auszuschalten. So erhalten Unbefugte keinen Zugriff und Sie schützen Ihre Daten.
Quellen
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (o. J.): „Mit digitalen Assistenten durch den Alltag“, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Internet-der-Dinge-Smart-leben/Smart-Home/Digitale-Assistenten/digitale-assistenten_node.html, letzter Zugriff am 31. Mai 2022.
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (o. J.): „Wearables – Fitnesstracker, Smartwatch und intelligente Kleidungsstücke“, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Internet-der-Dinge-Smart-leben/Smart-Home/Wearables/wearables_node.html, letzter Zugriff am 31. Mai 2022.