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Junk Gun Ransomware: Eine neue Bedrohung für Unternehmen

Zuletzt aktualisiert am 12. August 2024

Die Junk Gun Ransomware ist eine neu aufkommende Bedrohung in der Welt der Cyberkriminalität. Diese neue Welle von Ransomware ist besonders alarmierend, da sie billig und schnell produziert werden kann, was sie für weniger erfahrene Cyberkriminelle zugänglich macht. Junk Gun Ransomware richtet sich vor allem gegen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die oft nicht die gleichen Sicherheitsressourcen wie größere Unternehmen haben und daher besonders anfällig sind.

Die Entwicklung dieser neuen Bedrohung wurde von Sophos untersucht, einem führenden Unternehmen im Bereich Cybersicherheit. Die Studie bietet wertvolle Einblicke in die Funktionsweise, Verbreitung und Auswirkungen von Junk Gun Ransomware.

Doch warum ist dieses Thema so relevant für Unternehmen heute? Und was können sie tun, um sich zu schützen?  

Was ist Junk Gun Ransomware?

Junk Gun Ransomware repräsentiert eine neue und besorgniserregende Entwicklung in der Welt der Cyberkriminalität. Im Gegensatz zu den etablierten, gut organisierten Ransomware-as-a-Service (RaaS)-Modellen, bei denen Cyberkriminelle fertige Bausätze kaufen und gegen eine Gewinnbeteiligung einsetzen, zeichnet sich Junk Gun Ransomware durch ihre Einfachheit und geringe Kosten aus. Diese Form der Ransomware ist billig, schnell und oft amateurhaft produziert, was sie besonders attraktiv für weniger erfahrene Cyberkriminelle macht.

Zusammenfassung der Sophos-Studie

Eine Untersuchung des Sophos X-Ops-Teams hat seit Juni 2023 bereits 19 verschiedene Varianten dieser Junk Gun Ransomware identifiziert. Diese Programme sind oft grob zusammengeschustert und werden hauptsächlich im Darknet angeboten. Die Entwickler:innen dieser Ransomware sind in der Regel weniger gut ausgebildet und versuchen, mit ihren einfachen und günstigen Ransomware-Modellen den etablierten RaaS-Markt zu stören.

Was diese Ransomware besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie keine aufwendige unterstützende Infrastruktur benötigt und die Angreifenden den gesamten Gewinn für sich behalten können. Dies steht im Gegensatz zu traditionellen RaaS-Modellen, bei denen die Einnahmen mit den Entwickler:innen geteilt werden müssen.

Im Gegensatz zu den teuren RaaS-Kits, die mehrere Tausend Dollar kosten können, sind Junk Gun Ransomware-Modelle zu einem Bruchteil dieses Preises erhältlich, manchmal für nur 375 US-Dollar. Diese niedrigen Kosten und die Einfachheit der Modelle machen sie zu einer ernsthaften Bedrohung, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die häufig nicht die Ressourcen haben, um sich effektiv gegen solche Angriffe zu verteidigen.

Christopher Budd, Director of Threat Research bei Sophos, erklärt, dass diese Junk Gun Ransomware besonders für kleinere Kriminelle attraktiv ist, die schnelle und einfache Gewinne anstreben, ohne die hohen Kosten und den Aufwand, die mit traditionellen RaaS-Modellen verbunden sind. Die Sophos-Studie dokumentiert auch, dass einige dieser Ransomware-Varianten bereits erfolgreich in Angriffen eingesetzt wurden, was die Bedrohung für KMUs und Einzelpersonen weiter unterstreicht. 

Relevanz des Themas

Die Relevanz von Junk Gun Ransomware darf nicht unterschätzt werden. Während etablierte Ransomware-Gruppen oft große Unternehmen und Organisationen ins Visier nehmen, zielt Junk Gun Ransomware bewusst auf kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) sowie Einzelpersonen ab.

Ein weiteres Problem ist die geringe Sichtbarkeit dieser Angriffe. Da bei Angriffen mit Junk Gun Ransomware oft geringe Lösegeldforderungen gestellt werden, bleiben viele Angriffe unentdeckt und werden nicht öffentlich gemacht. Dies führt zu einer Informationslücke, die es der Sicherheitsgemeinschaft erschwert, effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Die einfache Verfügbarkeit und der niedrige Preis dieser Ransomware machen sie zu einer weit verbreiteten Bedrohung, die sich schnell ausbreiten kann.

Die Sophos-Studie zeigt, dass Junk Gun Ransomware eine ernsthafte Herausforderung für die IT-Sicherheit darstellt. Unternehmen müssen daher wachsam bleiben und ihre Sicherheitsstrategien anpassen, um dieser neuen Bedrohung zu begegnen. Das Verständnis der Funktionsweise und Verbreitung dieser Ransomware ist der erste Schritt zur effektiven Abwehr. 

Schutzmaßnahmen für Unternehmen

Um sich gegen Junk Gun Ransomware zu schützen, sollten Unternehmen eine Reihe von präventiven Maßnahmen ergreifen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet einen umfassenden Maßnahmenkatalog, der Unternehmen dabei helfen kann, ihre IT-Sicherheit zu verbessern und Ransomware-Angriffe zu verhindern. Hier sind die zehn wichtigsten Empfehlungen des BSI:

1. Regelmäßige Updates und Patches

Software-Schwachstellen gehören zu den häufigsten Einfallstoren für Ransomware. Es ist entscheidend, dass alle Systeme regelmäßig aktualisiert und Sicherheitsupdates sofort nach ihrer Veröffentlichung eingespielt werden. Besonders kritisch sind Updates für exponierte Systeme wie Webserver und Firewalls.

2. Absicherung von Remote-Zugängen

Viele Ransomware-Angriffe erfolgen über kompromittierte Remote-Zugänge. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass Remote-Zugriffe nur über gesicherte VPN-Verbindungen mit Multi-Faktor-Authentisierung erfolgen.

3. E-Mail-Sicherheitsmaßnahmen

Da E-Mails ein häufiges Einfallstor für Ransomware sind, sollten Unternehmen E-Mail-Filter einsetzen, um schädliche Anhänge und Links zu blockieren. Zudem sollten Mitarbeitende regelmäßig über die Risiken im Umgang mit E-Mails geschult werden.

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4. Implementierung von Application Whitelisting

Durch die Beschränkung der Ausführung von Software auf genehmigte Anwendungen kann das Risiko einer Ransomware-Infektion erheblich reduziert werden. Application Whitelisting ist eine effektive Maßnahme, um die Ausführung unerwünschter Software zu verhindern.

5. Verwendung von Antivirus- und Intrusion Prevention-Systemen

Moderne Antivirus-Programme und Intrusion Prevention-Systeme bieten zusätzlichen Schutz, indem sie verdächtiges Verhalten erkennen und blockieren. Es ist wichtig, dass alle verfügbaren Module dieser Programme genutzt werden.

6. Segmentierung des Netzwerks

Eine saubere Netzsegmentierung hilft, die Ausbreitung von Ransomware innerhalb des Unternehmens zu verhindern. Indem Netzwerke in kleinere, isolierte Segmente unterteilt werden, kann der Schaden im Falle eines Angriffs begrenzt werden.

7. Regelmäßige und sichere Backups

Backups sind eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Verfügbarkeit von Daten im Falle eines Ransomware-Angriffs zu gewährleisten. Diese sollten regelmäßig erstellt und an sicheren, vom Netzwerk getrennten Orten gespeichert werden. Ebenso wichtig sind die regelmäßige Überprüfung und Übung der Wiederherstellung von Backups.

8. Härtung des Active Directory (AD)

Nach der initialen Kompromittierung versuchen Angreifende oft, den zentralen Authentifizierungsdienst zu kompromittieren. Maßnahmen zur Härtung des Active Directory, wie die Beschränkung der Nutzung von Administrations-Accounts und die Implementierung von Multi-Faktor-Authentisierung, sind essenziell.

9. Schulung der Mitarbeitenden

Mitarbeitende sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen sind notwendig, um das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu erhöhen und den richtigen Umgang mit potenziell gefährlichen E-Mails und Anhängen zu vermitteln.

10. Notfallplan

Unternehmen sollten Notfallpläne für den Fall eines Ransomware-Angriffs haben. Dazu gehören Eskalationsmechanismen, Kommunikationsstrategien und die Identifikation kritischer Geschäftsprozesse und Systeme. Diese Pläne sollten regelmäßig getestet und aktualisiert werden.

Fazit

Die Sophos-Studie hat gezeigt, dass Junk Gun Ransomware eine ernsthafte Herausforderung darstellt, da sie keine aufwendige Infrastruktur benötigt und den Angreifenden ermöglicht, ihre Gewinne vollständig zu behalten. Unternehmen müssen daher proaktiv werden und ihre Sicherheitsmaßnahmen anpassen, um dieser Bedrohung zu begegnen.

Ransomware bleibt eine der größten Bedrohungen für die IT-Sicherheit. Doch mit den richtigen Maßnahmen und einer proaktiven Herangehensweise können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit stärken und die Risiken minimieren. 

Wir unterstützen Sie!

Bei der Bewältigung der Bedrohungen durch Junk Gun Ransomware und anderen Cyberangriffen steht Ihnen mit.data GmbH als kompetenter Partner zur Seite. Unsere Leistungen umfassen:

  • Sicherheitsberatung und Risikobewertung: Im Rahmen unseres Systemchecks analysieren wir Ihre bestehenden IT-Sicherheitsstrukturen und identifizieren Schwachstellen, um maßgeschneiderte Sicherheitsstrategien zu entwickeln.
  • Implementierung von Sicherheitslösungen: Von der Einrichtung von VPNs und Firewalls bis hin zur Implementierung von Application Whitelisting und Antivirus-Systemen – wir sorgen dafür, dass Ihre IT-Infrastruktur optimal geschützt ist.
  • Schulungen: Wir bieten Schulungen und Workshops an, um Ihre Mitarbeitenden für die Risiken von Ransomware zu sensibilisieren und sie im Umgang mit verdächtigen E-Mails und Anhängen zu schulen.
  • Notfallplanung und -unterstützung: Wir helfen Ihnen bei der Entwicklung und Implementierung von Notfallplänen und stehen Ihnen im Ernstfall mit Rat und Tat zur Seite, um die Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs zu minimieren.
  • Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Durch kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen sorgen wir dafür, dass Ihre Systeme stets auf dem neuesten Stand sind und gegen aktuelle Bedrohungen geschützt bleiben.

Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Dienstleistungen zu erfahren und wie wir Ihnen helfen können, Ihre IT-Sicherheit zu stärken und Ihr Unternehmen vor den wachsenden Bedrohungen durch Ransomware zu schützen. 

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Quellen

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (o. J.): „Top 10 Ransomware-Maßnahmen“, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Cyber-Sicherheitslage/Analysen-und-Prognosen/Ransomware-Angriffe/Top-10-Ransomware-Massnahmen/top-10-ransomware-massnahmen_node.html, letzter Zugriff am 29. Juli 2024.

Richey, Daniel (2024): „Ransomware Marke Eigenbau“, IT-Administrator, 24. April 2024, https://www.it-administrator.de/Ransomware-Marke-Eigenbau, letzter Zugriff am 29. Juli 2024.

Sophos News (2024): „’Junk gun’ ransomware: Peashooters can still pack a punch”, 17. April 2024, https://news.sophos.com/en-us/2024/04/17/junk-gun-ransomware-peashooters-can-still-pack-a-punch/, letzter Zugriff am 29. Juli 2024. 

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