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Die Zukunft der Cyberabwehr: Innovative Strategien für Unternehmen im Jahr 2024

Zuletzt aktualisiert am 10. Januar 2024

Schon immer gehen technologische Fortschritte und Cybersicherheitsrisiken Hand in Hand. Was Unternehmen hilft, hilft oft auch Cyberkriminellen. Das ist im Jahr 2024 nicht anders.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ergeben sich neue Risiken und Bedrohungen – von KI-basiertem Phishing bis zur Infragestellung herkömmlicher Verschlüsselungsmethoden durch Quantumcomputing. Das erfordert ebenso raffinierte Abwehrmethoden auf Seiten der Unternehmen.

Wir werfen einen Blick in die Glaskugel und wagen eine Prognose, welche Gefahren und Trends es 2024 in der Cybersecurity gibt und erklären, was Unternehmen tun können, um sich effektiv zu schützen. 

1. Künstliche Intelligenz und Cybersecurity

KI-Systeme, insbesondere generative KI (GenAI), werden zunehmend zum Ziel großangelegter Cyberangriffe. Mit der wachsenden Verbreitung von GenAI in Unternehmen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Systeme mit sensiblen Informationen gefüttert werden. Dies birgt Risiken, da die Grenzen zwischen sicheren und unsicheren Datenflüssen verschwimmen. Unternehmen müssen daher besonders wachsam sein, welche Daten sie in GenAI-Systeme eingeben. Sie sollten Richtlinien für den sicheren Umgang mit KI entwickeln und ihre Mitarbeitenden entsprechend schulen. Es ist entscheidend, einen umfassenden Sicherheitsansatz zu verfolgen, der sowohl technologische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst.

2. Ransomware-Angriffe auf sensible Organisationen

Ransomware-Angriffe haben sich zunehmend auf Branchen wie Gesundheitswesen und kritische Infrastrukturen verlagert, die aus verschiedenen Gründen eher bereit sind, Lösegeld zu zahlen. Unternehmen in diesen und anderen Branchen müssen daher ihre Cyberabwehr verstärken. Es ist wichtig, regelmäßige Sicherheitsaudits durchzuführen, Mitarbeitende zu schulen und Notfallpläne zu entwickeln. Diese Pläne sollten die schnelle Wiederherstellung von Daten und Systemen im Falle eines Angriffs ermöglichen. Zudem ist eine regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsarchitektur erforderlich, um sicherzustellen, dass sie mit den neuesten Bedrohungen Schritt hält.

3. Software-Lieferketten und GenAI-Lecks

Der unvorsichtige Einsatz von KI in Software-Lieferketten kann zu erheblichen Sicherheitslücken führen. Unternehmen müssen die Sicherheit ihrer Lieferketten ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu schließen. Die Implementierung von Software Bill of Materials (SBOMs) kann dabei helfen, Transparenz und Verantwortlichkeit in der Lieferkette zu schaffen. Dies beinhaltet die Überwachung und Überprüfung aller Softwarekomponenten und deren Herkunft. Unternehmen sollten auch mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese angemessene Sicherheitsstandards einhalten.

4. Compliance und KI-Regulierungen

Mit dem Aufkommen neuer KI-Gesetze in der EU und den USA müssen Unternehmen ihre Compliance-Bemühungen verstärken. Die Einhaltung dieser Vorschriften erfordert ein tiefes Verständnis der Gesetzgebung und ihrer Auswirkungen auf die Geschäftspraktiken. Unternehmen sollten in Compliance-Teams investieren, die sowohl mit der Technologie als auch mit den rechtlichen Aspekten vertraut sind. Sie sollten auch fortlaufend ihre Geschäftsprozesse überprüfen und anpassen, um mit den sich ändernden Vorschriften Schritt zu halten. Dies kann bedeuten, dass sie ihre Datenverarbeitungs- und Speicherpraktiken ändern müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

5. Zunahme von KI-gesteuertem Social Engineering und Cyber-Angriffen

Mit dem Fortschritt in der Künstlichen Intelligenz erleben wir eine Zunahme von KI-gesteuertem Social Engineering und Cyber-Angriffen. Diese Angriffe nutzen ausgefeilte KI-Algorithmen, um täuschend echte Phishing-E-Mails oder gefälschte Identitäten zu erstellen, die selbst erfahrene Mitarbeitende täuschen können. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich gegen diese Art von Bedrohungen zu wappnen. Der Schlüssel zum Schutz liegt in der kontinuierlichen Schulung der Mitarbeitenden, um sie für solche Täuschungen zu sensibilisieren, sowie in der Implementierung fortschrittlicher Sicherheitssysteme, die KI-basierte Anomalieerkennung nutzen, um ungewöhnliche Aktivitäten zu identifizieren und darauf zu reagieren.

6. Entwicklung von „Zero Trust“ zu „Negative Trust“

Nach dem Prinzip des „Zero Trust“-Modells, das besagt, niemandem im Netzwerk blind zu vertrauen, entwickelt sich nun der Ansatz des „Negative Trust“. Diese Strategie basiert darauf, potenziellen Angreifenden aktiv falsche Informationen oder Zugänge zu präsentieren, um sie in die Irre zu führen. Unternehmen können „Negative Trust“-Techniken anwenden, um Angreifende zu täuschen und damit ihre Systeme besser zu schützen. Dies könnte beinhalten, falsche Netzwerke oder Datenbanken zu erstellen, die bei unbefugtem Zugriff aktiviert werden. Diese Methode erfordert eine ausgeklügelte Sicherheitsarchitektur und kontinuierliche Überwachung, um effektiv zu sein.

7. Quantencomputing und Verschlüsselungsmethoden

Quantencomputing bringt das Potenzial mit sich, die heutigen Verschlüsselungsmethoden zu brechen, was eine signifikante Bedrohung für die Cybersecurity darstellt. Unternehmen müssen sich darauf vorbereiten, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken, da herkömmliche Verschlüsselungsmethoden möglicherweise nicht mehr ausreichend sind. Die Investition in post-quantensichere Kryptographie und die frühzeitige Anpassung an diese Technologien sind entscheidend, um sensible Unternehmensdaten zu schützen. Dies erfordert eine proaktive Haltung und möglicherweise bedeutende Investitionen in die IT-Sicherheit.

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8. Schwachstellen bei IoT

Das Internet der Dinge (IoT) bringt viele Vorteile, birgt aber auch Risiken aufgrund von Sicherheitsschwachstellen. Viele IoT-Geräte sind nicht ausreichend gesichert und können Einfallstore für Cyberangriffe sein. Unternehmen, die IoT-Technologien nutzen, müssen sicherstellen, dass ihre Geräte und Netzwerke stark gesichert sind. Dies umfasst regelmäßige Updates und Patches, die Implementierung von starken Authentifizierungsverfahren und die Überwachung des Netzwerkverkehrs, um ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen. Zudem ist es wichtig, dass nur vertrauenswürdige Geräte in das Unternehmensnetzwerk integriert werden.

9. Fachkräftemangel in der Cybersecurity

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften im Bereich Cybersecurity stellt eine ernsthafte Herausforderung für Unternehmen dar. Managed Security Services (MSS) bieten eine Lösung, indem sie spezialisiertes Fachwissen und Ressourcen zur Verfügung stellen, die intern oft nicht vorhanden sind. MSS können Unternehmen dabei unterstützen, ihre Sicherheitsarchitektur zu überwachen und zu verwalten, Risikobewertungen durchzuführen und bei der Reaktion auf Sicherheitsvorfälle zu helfen. Für Unternehmen bedeutet die Zusammenarbeit mit einem MSS-Provider eine effektive Möglichkeit, die Lücke im Bereich der Cybersecurity-Kompetenz zu schließen und sich gegen eine immer komplexer werdende Bedrohungslandschaft zu schützen.

Fazit

Angesichts der zunehmenden Komplexität und Raffinesse von Cyber-Bedrohungen ist es für Unternehmen unerlässlich, Cybersecurity ernst zu nehmen und proaktiv zu handeln. Die Herausforderungen reichen von der Absicherung der Software-Lieferkette über den Umgang mit fortschrittlicher KI und Quantencomputing bis hin zur Bewältigung des Fachkräftemangels.

Unternehmen müssen eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie verfolgen, die regelmäßige Schulungen, fortgeschrittene technologische Lösungen und eine kontinuierliche Anpassung an die sich verändernden rechtlichen Rahmenbedingungen umfasst. Die Investition in Managed Security Services kann zudem dazu beitragen, Kompetenzlücken zu schließen und eine robuste Verteidigung gegen die wachsenden Cyber-Bedrohungen aufzubauen.

Letztlich ist es entscheidend, dass Unternehmen die Bedeutung der Cybersecurity anerkennen und die notwendigen Ressourcen und Aufmerksamkeit frühzeitig bereitstellen, um ihre Daten, Systeme und Reputation zu schützen. 

Quellen

Howe, Nathan und Kevin Schwarz (2024): „10 IT-Security-Vorhersagen für 2024“, IT-Business, 02. Januar 2024, https://www.it-business.de/top-10-cybersecurity-vorhersagen-fuer-2024-a-3aa8e1d88eca9b669ec5b1cbdf639cde/, letzter Zugriff am 10. Januar 2024.

It-daily (2023): „Prognosen zur Cybersecurity für 2024“, 16. Dezember 2023, https://www.it-daily.net/it-sicherheit/cloud-security/prognosen-zur-cybersecurity-fuer-2024, letzter Zugriff am 10. Januar 2024.

Security Insider (2023): „Zukunft der IT-Sicherheit“, https://www.security-insider.de/Zukunft-der-IT-Sicherheit-2024/, letzter Zugriff am 10. Januar 2024.

Spangenberg, Sascha (2023): „IT-Sicherheit und Bedrohungen im Jahr 2024“, Security Insider, 29. Dezember 2023, https://www.security-insider.de/it-sicherheit-und-bedrohungen-im-jahr-2024-a-56547ab143b3c4430991a0d5997c82af/, letzter Zugriff am 10. Januar 2024. 

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