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Besorgniserregend und akut: Der BSI Lagebericht 2024 als Weckruf für KMU

Zuletzt aktualisiert am 28. November 2024

Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland ist besorgniserregend – das ist die zentrale Botschaft des BSI Lageberichts 2024. Cyberangriffe nehmen nicht nur zu, sie werden auch immer raffinierter. Besonders alarmierend: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gehören zu den Hauptzielen cyberkrimineller Akteure. Schwachstellen in IT-Systemen, unzureichende Schutzmaßnahmen und die wachsende Komplexität digitaler Infrastruktur machen sie anfällig.

Der Bericht zeichnet ein klares Bild: Die Bedrohungslage ist akut, die Angriffsfläche wächst, und die wirtschaftlichen Schäden sind immens. KMU stehen vor der Herausforderung, sich gegen diese Risiken zu wappnen – bevor es zu spät ist. 

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem BSI Lagebericht 2024

Der BSI Lagebericht 2024 offenbart eine alarmierende Dynamik in der Cyber-Bedrohungslage Deutschlands. Besonders beunruhigend ist die zunehmende Professionalisierung der cyberkriminellen Schattenwirtschaft, die sich immer weiter spezialisiert und arbeitsteilig organisiert. Ransomware-Angriffe bleiben dabei die zentrale Bedrohung: Sie richten sich zunehmend gegen kleine und mittlere Unternehmen, die oftmals als "leicht angreifbare Opfer" gelten. Der Einsatz von Ransomware-as-a-Service (RaaS) senkt die Hemmschwelle für Cyberkriminelle und macht solche Angriffe zu einem lukrativen Massengeschäft.

Ein weiterer besorgniserregender Trend ist die wachsende Rolle sogenannter Access Broker, die gestohlene Zugangsdaten auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Diese Daten dienen als Einfallstor für komplexere Angriffe, darunter Datendiebstahl oder die Sabotage kritischer Systeme. Auch die Zahl der Zero-Day-Schwachstellen, die von Angreifenden ausgenutzt werden, ist alarmierend: 2023 wurden dem BSI durchschnittlich 18 solcher Schwachstellen pro Monat gemeldet – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Ein herausragendes Beispiel für die Auswirkungen eines IT-Vorfalls ist der CrowdStrike-Fall aus dem Jahr 2024. Ein fehlerhaftes Sicherheitsupdate führte weltweit zu IT-Ausfällen, die nicht nur Krankenhäuser und Flughäfen, sondern auch Unternehmen massiv beeinträchtigten – insgesamt über 8,5 Millionen Geräte. Der wirtschaftliche Schaden wurde auf über 5 Milliarden Dollar geschätzt. Dieser Vorfall, obwohl kein direkter Cyberangriff, zeigt eindrücklich, wie essenziell lückenlose Prozesse und robuste Sicherheitslösungen sind.

Zusätzlich hebt der Lagebericht die Zunahme von Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Angriffen hervor. Der Anteil hochvolumiger DDoS-Angriffe (mit Bandbreiten über 10 Gbit/s) stieg 2024 auf 13 % der Angriffe – mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt. Diese Angriffe werden häufig im Kontext geopolitischer Konflikte eingesetzt, etwa von pro-russischen Gruppen, um Unsicherheit zu schüren.

Die zentrale Erkenntnis des Berichts: Während die Angriffsfläche durch zunehmende Digitalisierung wächst, bleiben viele Unternehmen, insbesondere KMU, schlecht vorbereitet. Cyberkriminelle nutzen jede Schwachstelle, von ungeschützten Perimetersystemen bis hin zu falsch konfigurierten Cloud-Diensten. Die Konsequenzen reichen von Datenverlust über Produktionsstillstand bis hin zu massiven finanziellen Schäden. 

Warum KMU besonders gefährdet sind

KMU stehen im Fokus der Cyberkriminellen, weil sie oft nur begrenzte Ressourcen für ihre IT-Sicherheit aufwenden können. Der BSI Lagebericht 2024 zeigt, dass diese Betriebe häufig schlecht abgesicherte Systeme und unzureichend geschulte Mitarbeitende haben, was sie zu "leichten Opfern" macht. Besonders problematisch: Viele KMU unterschätzen die Bedrohungslage oder glauben, für Angriffe weniger interessant zu sein als Großunternehmen. Doch gerade diese Fehleinschätzung macht sie angreifbar.

Ein Beispiel aus dem Bericht verdeutlicht die Folgen: Ein Angriff auf einen IT-Dienstleister im Jahr 2023 legte die IT-Systeme von 72 Kommunen lahm, wodurch essenzielle Dienstleistungen wie Meldeämter und Bauanträge wochenlang nicht verfügbar waren. Solche Vorfälle zeigen, dass Angriffe auf KMU oft weitreichende Auswirkungen haben – nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für deren Kund:innen und Partner:innen.

Die Schadwirkungen solcher Angriffe sind immens: Von Produktionsausfällen über Datenverluste bis hin zu finanziellen Schäden durch Lösegeldforderungen. Laut Bericht haben sich die gezahlten Lösegelder bei Ransomware-Angriffen verdreifacht, wenn statt verschlüsselter Daten gestohlene Daten erpresst wurden. Für KMU kann ein erfolgreicher Angriff existenzbedrohend sein. 

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Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit in KMU

Der BSI Lagebericht 2024 betont, dass Prävention der Schlüssel zur Abwehr von Cyberangriffen ist – gerade für KMU. Doch welche Maßnahmen können Unternehmen konkret ergreifen, um ihre Cyber-Resilienz zu stärken?

  1. Technische Schutzmaßnahmen umsetzen: Zu den Grundvoraussetzungen gehören Firewalls, aktuelle Antivirus-Programme und regelmäßige Sicherheitsupdates. Besonders wichtig ist die Implementierung von Multi-Faktor-Authentisierung (MFA), um unbefugten Zugriff zu verhindern.
  2. Schwachstellen erkennen und beheben: Die regelmäßige Überprüfung der IT-Systeme auf Schwachstellen ist essenziell. Das umfasst unter anderem die Identifikation und Behebung von veralteter Software, ungesicherten Perimetersystemen und offenen Schnittstellen.
  3. Sensibilisierung der Mitarbeitenden: Ein Großteil der erfolgreichen Cyberangriffe beginnt mit menschlichem Fehlverhalten – etwa durch Phishing-Mails. Daher sind regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende unerlässlich, um sie für die aktuellen Bedrohungen zu sensibilisieren und klare Verhaltensregeln zu etablieren.
  4. Langfristige Strategien entwickeln: KMU sollten ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) einführen, um Prozesse und Sicherheitsstandards systematisch zu managen. Solche Systeme helfen nicht nur bei der Prävention, sondern sind auch im Hinblick auf gesetzliche Anforderungen wie die NIS-2-Richtlinie zunehmend erforderlich.
  5. Managed Security Services nutzen: Für KMU, die nicht über ausreichende IT-Ressourcen verfügen, bietet die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern eine effiziente Lösung. Diese übernehmen die Überwachung, Pflege und Optimierung der IT-Sicherheit.

Die Kombination dieser Maßnahmen reduziert nicht nur das Risiko für Angriffe, sondern erhöht die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens im Ernstfall – eine Investition, die sich langfristig auszahlt. 

Fazit: IT-Sicherheit ist entscheidend für die Zukunft von KMU

Der BSI Lagebericht 2024 macht eines unmissverständlich klar: Die Bedrohungslage im Cyberraum bleibt kritisch, und KMU sind besonders gefährdet. Dennoch zeigt der Bericht auch, dass Unternehmen nicht schutzlos sind. Mit den richtigen Maßnahmen – von der Implementierung technischer Schutzsysteme über die Schulung der Mitarbeitenden bis hin zur Nutzung externer Unterstützung – können auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Cyber-Resilienz entscheidend verbessern.

Wir unterstützen Sie!

Als ISO 27001-zertifiziertes IT-Systemhaus unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre IT-Sicherheit zu stärken und den Anforderungen der NIS-2-Richtlinie gerecht zu werden.

  1. System-Checks zur Schwachstellenanalyse: Wir führen umfassende System-Checks durch, um Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aufzudecken. Diese Analysen zeigen, wo Handlungsbedarf besteht, und schaffen eine solide Basis, um gezielte Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.
  2. Individuelle Sicherheitskonzepte: Auf Grundlage der Ergebnisse entwickeln wir maßgeschneiderte Sicherheitsstrategien, die perfekt zu den Bedürfnissen und Ressourcen Ihres Unternehmens passen. Dazu gehören technische Lösungen wie Multi-Faktor-Authentisierung und Endpoint-Security, aber auch organisatorische Maßnahmen.
  3. Schulungen und Sensibilisierung: Wir wissen, dass IT-Sicherheit nicht nur eine technische, sondern auch eine menschliche Herausforderung ist. Daher schulen wir Ihre Mitarbeitenden gezielt, um sie für Bedrohungen wie Phishing oder Social Engineering zu sensibilisieren und klare Verhaltensrichtlinien zu vermitteln.

Von der ersten Analyse über die Implementierung bis zur fortlaufenden Überwachung und Optimierung Ihrer IT-Sicherheit stehen wir an Ihrer Seite. Unser Ziel ist es, Ihnen den Rücken freizuhalten, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. 

Sprechen Sie uns an!

Quellen

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (2024): „Angriffsflächen schützen, Sicherheitslücken schließen“, https://www.bsi.bund.de/DE/Service-Navi/Publikationen/Lagebericht/lagebericht_node.html, letzter Zugriff am 28. November 2024.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (2024): „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2024“, 12. November 2024, https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/Lageberichte/Lagebericht2024.html?nn=129410, letzter Zugriff am 28. November 2024. 

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